Bücher rund ums Segeln

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78 references, last updated Sat May 20 0:10:10 2017
[Aebi and Brennan, 1995]
Tania Aebi and Bernadette Brennan. Die Welt im Sturm erobert. Delius Klasing, 1995.
Tania Aebi, erste und jüngste amerikanische Weltumseglerin, erzählt erfrischend und geradezu hinreißend die Geschichte ihrer erstaunlichen und in jeder Hinsicht bewegenden 27000-Meilen-Reise. Sie ist ein flippiger New Yorker Teenager, der mit seiner Clique die Nächte in den Discos herumhängt, als ihr Vater sie vor die Wahl stellt: ab aufs College oder Weltumsegelung - allein. Die 18jährige nimmt die Herausforderung an. Aus purer Abenteuerlust, aber auch, um dem Vater zu beweisen, daß sie sehr wohl Stehvermögen hat. Ihre Slup Varuna ist knapp 8 Meter lang. Vom Segeln weiß sie nicht viel mehr als das, was sie sich an Bord der väterlichen Yacht auf einer Atlantik-Überquerung abgeguckt hat. doch was aus Abenteuerlust begann, wird zu einer Reise der Selbsterfahrung. Stürme, eine Kollision, eine Beinahe-Kenterung, Verletzungen - sie will durchhalten, um jeden Preis, und sie schafft es. Obwohl sie mehrfach in Versuchung gerät, endgültig aufzugeben. Und sie verliebt sich zweimal. Olivier ein junger Schweizer, ebenfalls einhand unterwegs, ist es schließlich, der Tania, als sie nach New York zurückkehrt, dort bereits erwartet. Sie hat nicht nur ihn, sondern im doppelten Sinne ``die Welt im Sturm erobert''.
[Bengtsson, 1997]
Frans G. Bengtsson. Die Abenteuer des Röde Orm. DTV, 1997.
Wie eine nordische Saga beginnt und endet, höchst stilvoll, diese Wikingergeschichte. Was dazwischen liegt, ist aber alles andere als feierlich, sondern spannend und vergnüglich zu lesen. Mit Speeren, Äxten und Menschenleben geht man allerdings sorglos um, Hauptsache, die eß-, trink- und liebesfreudigen Helden haben ihren Spaß! Die Geschichte beginnt so: Orm, Mutters jüngster, verzärtelt und hypochondrisch, wird von plündernden Nachbar-Wikingern verschleppt. Das Schiff, auf dem die Nordmänner zu ihrem alljährlichen Raubzug gen Spanien fahren, kapern die Mauren. Leider sehen sich die Wikinger eines Tages genötigt, einen ihrer maurischen Widersacher zu erschlagen, und müssen deshalb - nicht ohne Hinterlassung aufrichtiger Entschuldigungen an den Kalifen von Cordova - fliehen.
Kommentar von Norbert Scheller: Ich kann ``Die Abenteuer des Röde Orm'' von Frans G. Bengtsson (dtv) empfehlen. Das ist eine bunte und turbulente Geschichte eines Wikingers zwischen Nordsee und Schwarzem Meer.
Kommentar von Roland Hartmann: Schönes Buch - hat aber weniger mit dem Thema ``Segeln'' zu tun.
[Bode, 1997]
Richard Bode. Nimm zuerst ein kleines Boot. Von den Gezeiten des Lebens. Ariston, 1997.
In diesem ungewöhnlichen und inspirierenden Buch erlebt ein junger Mensch, wie er und sein Boot eins werden und daß er so durch die Wellen, über die Untiefen und durch die Stürme des Lebens segeln können sollte, wie er sein Boot über das Meer steuert. Als Junge lernte Richard Bode von einem verzierten Seefahrer die Grundzüge des Segelns - und als er die einfachen Lektionen in die Praxis umsetzte, begann er langsam zu ahnen, wie sehr ihre universelle Gültigkeit ihm als Lebenshilfe und, Lebensweisheit von Nutzen sein würde. Im Laufe der Jahre fand er die Bestätigung, daß das Verständnis für die Elemente, der Umgang mit Wind, Wetter und Gezeiten unerläßlich sind, wenn man das eigene Leben zu meistern lernen will. ``Ein einfaches, schönes Werk'', ``Bode bewirkt mit dem Boot, was Zen ermöglicht'', ``Die Liebe zum Segeln als Metapher für die Gezeiten des Lebens'', ``Ein wundervolles, tiefgründiges Buch über das Leben'' so urteilte die amerikanische Presse über den ``Nationalen Bestseller.''
Kommentar von Rainer Beck: für alle Esoteriker unter den Seglern
[Bombard, ]
Aain Bombard. Im Schlauchboot über den Atlantik. ?, ?
Kommentar von Rainer Beck: von Aain Bombard, der das Abenteuer Callahans freiwillig auf sich nahm
[Callahan, 1994]
Steven Callahan. Im Atlantik verschollen. Piper, 1994.
Steven Callahan ist ein begeisterter Segler - und eigentlich liebt er das Abenteuer. Dieses allerdings ist er nicht freiwillig eingegangen: Schiffbrüchig 76 Tage auf einer aufblasbaren, nur eineinhalb Meter großen Rettungsinsel im Atlantik zu treiben., ausgesetzt den sturmgepeitschten Wassermassen, der sengenden Sonne, der Einsamkeit, dazu unerträglichem Hunger und Durst, aller Voraussicht nach dem Tod näher als dem Leben. Was geht in einem vor, der auf so einer kleinen Gummi-Insel im endlosen Wasser Tag und Nacht dahinschwimmt, sieht und spürt, wie sein geschundener Körper immer schwächer wird, wie ihm jeder Handgriff mehr Energie abverlangt? Und dann die physische Bewältigung dieser Extremsituation, als die Notration Wasser und Nahrung aufgezehrt ist, Haie seinem Floß gefährlich werden, das am 44. Tag so beschädigt wird, daß ein Überleben ausgeschlossen scheint. Ist das der Punkt, um endlich diese sinnlose Hoffnung auf Rettung zu begraben? Aber Callahans Reise ist noch nicht zu Ende..
Kommentar von Rainer Beck: der beste aller Überlebensberichte
[Calligaro, 1996]
Gudrun Calligaro. Ein Traum wird wahr. Als erste Deutsche einhand um die Welt. Delius, Klasing, 1996.
Kommentar von Christopher Weber: Sie verfolgt ein vollständig anderen Ansatz als Moitessier und betreibt eine Art ``Mega-Wandersegeln'' einmal rundum die Welt mit einer 9.25 Yacht. Nach jedem Teilstück der Reise legt sie größere Pausen ein, um das Schiff zu überhohlen und Land und Leute kennenzulernen. Ihre Schreibe ist geprägt von Leitsätzen am Anfang der Kapitel, die Spannung erzeugen sollen, den Leser jedoch eher unterfordern. Ich fand es interessant, dieses Buch direkt nach Moitessier zu lesen und beide zu vergleichen, ansonsten waren einige Aspekte in dem Buch ganz interessant: Wie wird die Reise finanziert? Wie stark braucht man Kontakt nach Hause? Als Buch insgesamt nicht umwerfend, aber auch nicht schlecht.
[Childers, 1975]
Erskine Childers. Das Rätsel der Sandbank. Ein Bericht des Geheimdienstes. Diogenes Taschenbuch 20211, 1975.
Childers, irischer Revolutionär und Vater des gleichnamigen irischen Ministerpräsidenten schrieb seinen einzigen Roman kurz nach der Jahrhundertwende vor dem Hintergrund des zunehmenden Wettrüstens im Flottenbereich zwischen Deutschland und England. Schauplatz sind die Ostfriesischen Inseln, die Ostseeküste Schleswig-Holsteins, das Wattenmeer zwischen Elbe- und Emsmündung. Erzählt wird die Geschichte der beiden Engländer Carruthers und Davies, die auf einer kleinen Jacht durch das deutsche Wattenmeer kreuzen und dabei in die Strudel geheiminsvoller und gefährlicher Ereignisse geraten: Was als harmloses Segelabenteuer beginnt, führt bald in die Welt der internationalen Spionage. Die Geschichte einer Seglerfreundschaft und einer unerfüllten Liebe.
Das englischsprachige Original ``The Riddle of the Sands'' ist auch online verfügbar.
Kommentar von Claus-Peter Baars: Eine Spionagegeschichte, die vor dem ersten Weltkrieg spielt. Dies ist aber nur der Handlungsrahmen. Wichtig sind die Plätze der Handlung. Ein kleines Boot und Besatzung im Wattenmeer zwischen Elbe und Emsmündung. Mit viel Sachverstand wünderschön beschrieben.
[Dana, ]
Richard Henry Dana. Zwei Jahre vorm Mast. Dieterich'sche Verlagsbuchhandlung, ?
Von einer ungewöhnlichen Reise berichtet dieses Buch aus der großen Zeit der Segelschiffahrt. Bis heute hat es nichts von seiner Unmittelbarkeit und Frische verloren. 1834 fuhr Richard Henry Dana, Sproß einer der angesehensten Familien Neuenglands, als einfacher Matrose mit einer Brigg von Boston an der Ostküste Amerikas um das Kap Hoorn nach der Westküste, nach Kalifornien. Dort sollte die Mannschaft Rinderhäute sammeln und haltbar machen, die per Schiff zu den Lederfabriken im Osten gebracht wurden. Dana wollte auf See ein Augenleiden auskurieren. Und er wollte das Seemannsleben aus eigener Erfahrung kennenlernen. Ihn erwarteten die Enge des Mannschaftsraumes, kräftezehrende Arbeit bei Hitze, Kälte und Nässe, entwürdigende Behandlung durch den Kapitän, Stürme und Gefahren. Aber auch unvergeßliche Naturerlebnisse, Kameradschaft und die Begegnung mit dem damals mexikanischen Kalifornien, einem entlegenen, verschlafenen Landstrich mit Bewohnern, deren Lebensweise ihn zugleich faszinierte und irritierte. 1840 erschien das Buch, in dem Dana seine zweijährige Reise beschrieben hatte, und wurde ein Bestseller. Nicht nur in den USA... Erstmals erfuhr hier eine breite Leserschaft von der Härte des Matrosenlebens, von brutalen, menschenunwürdigen Zuständen an Bord vieler Schiffe. Viele amerikanische Schriftsteller, wie Herman Melville, verdanken diesem Buch entscheidende Anregungen. Die vorliegende Neuübertragung geht auf den Text der Erstausgabe zurück und umfaßt auch das von Dana nachträglich angehängte rückblickende Kapitel ``Vierundzwanzig Jahre später''.
Das englischsprachige Original ``Two years before the mast'' ist auch online verfügbar.
Empfohlen von Andreas Janke.
[de Hartog, 1991]
Jan de Hartog. Der Commodore. Ullstein Nr. 22477, 1991.
Der siebzigjährige Commodore Harinxma lebt in Holland schon seit zehn Jahren im Ruhestand. Da erhält er von seiner alten Firma das Angebot, noch einem einen schwierigen Auftrag zu übernehmen: Mit einem riesigen neuen Hochseeschlepper, dem Stolz der nationalchinesischen Reederei, soll er ein Trockendock, so groß wie einen kleine Insel, von Rotterdam über den Atlantik nach Rio de Janeiro bringen. Harinxma ist glücklich, in seinem Alter nochmal gebraucht zu werden. Bis ihm ein Eingeweihter verrät, daß der Reeder einen Versicherungsbetrug plant und das Schiff untergehen lassen will. Und bis er entdeckt, daß der neue Schlepper zwar mit allen modernen Navigationsgeräten ausgestattet ist, aber immer wieder außer Kontrolle gerät. Mit einem Schiff, das vom Teufel besessen scheint, geht der Commodore auf seine verhängnisvolle Reise über den Atlantik um Kap Hoorn und schließlich über den Pazifik, bis er in Taiwan eine überraschende Entdeckung macht. Mit diesem breit angelegten Roman über den Kampf eines aufrechten alten Mannes mit der See und dem Verbrechen ist dem Autor wieder ein erzählerisches Meisterwerk gelungen.
[Domizlaff, 1999]
Svante Domizlaff. Yachten im Orkan. Das Fastnet-Rennen 1979. Delius Klasing, 1999.
Kommentar von Stefan G. Gfroerer: über die Fasnet-Katastrophe '79, hat durch Sydney-Hobart neue Aktualität, sehr interessante Analyse, viel drum rum, spannend zu lesen, kein Lehrbuchstil
[Erdmann, 1996]
Wilfried Erdmann. Ein unmöglicher Törn. Transatlantik mit GATSBY und Gewinnern. Delius, Klasing, 1996.
Kommentar von Helmut Fischer: Beschreibung zweier Nordatlantikfahrten auf einer 15m-Yacht mit jeweils 8 segelunkundigen Stern Preisausschreiben-Gewinnern. Einerseits treibt mir W.E.'s Schreibstil manchmal die Zehennägel durchs Oberleder, andererseits mag ich seine sehr persönliche Schreibweise und seine Art sich nicht selbst zu beweihräuchern.
[Erdmann, 1997]
Wilfried Erdmann. Mein grenzenloses Seestück. Delius, Klasing, 1997.
Kommentar von Helmut Fischer: Beschreibung eines Jollen-Solo-Törns von der Schlei die Ostseeküste entlang bis nach Rügen, und über Peene und Mecklenburgische Seen zurück, kurz nach der ``Wende''. Einerseits treibt mir W.E.'s Schreibstil manchmal die Zehennägel durchs Oberleder, andererseits mag ich seine sehr persönliche Schreibweise und seine Art sich nicht selbst zu beweihräuchern.
[Forster, 1997]
Karl Forster. Kleine Philosophie der Passionen, Segeln. DTV, 2. edition, 1997.
Kommentar von Thorsten Freymann: Ein kleines sehr nett geschriebenes Buch über das Yacht-Segeln mit seinen Tücken und sonstigen Eigenschaften. Eignet sich sehr als kleines Geschenk wenn man zu einem Segler eingeladen wird. Die Kurzgeschichten erzählen viel Wahrheit und bei einigen spielen sicherlich auch echte Erlebnisse eine Rolle. So werden Hafenmanöver, Regatten u.s.w. beschrieben. Eigentlich wie in der NewsGroup. Inhalt ist das Leben eines Skippers der von sich aus seine Geschichten erzählt. Dabei bearbeitet er alle Eigenheiten des Yacht-Segeln mit seinen Vor- und Nachteilen. Das ``Hafenkino'' oder warum man immer mindestens eine Frau an Bord haben sollten werden ebenso behandelt, wie das Verhältnis zwischen Yacht und Jollensegler und zwischen Kegel-Törns und fanatischen Eignern. Auch der Fluch der Technik, oder wie wird sich Magellan gefühlt haben ohne GPS, Kompaß u.s.w. finden Gehör.
[Fuchs, 1999]
Manfred Fuchs. Herrentörn auf Krankenschein. Delius Klasing, 1999.
Wie vertreibt man trübe Tage, Winterdepression oder jede andere Unbill des Lebens? Am besten natürlich mit einem Segeltrön in der Adria oder einer Geschichte über die Stegnachbarn im Hafen. In selbstlosem Einsatz als Versuchskaninchen beweist Manfred Fuchs, dass das Leben auch für altgediente Seebären täglich neue Überraschungen bereithält: ein männliches Monster, das auf See den geheimen Jungbrunnen gefunden hat; Skipper, die von der Fly aus ihr Törnrevier ausschließlich via Notebookbildschirm betrachten; handwerkliche Genies, die einen Bootsrest in eine Luxusyacht verwandeln; Frauen ohne Eifersucht...
Ein Lesespaß mit eingebautem Schmunzeleffekt und ein willkommenes Geschenk für jede Gelegenheit.
[Gebhart, 1998]
Hannes Gebhart. Siebzehn (17) Landratten auf der Suche nach dem Seglerglück. Delius, Klasing, 1998.
Wer jemals einen Prüfungstörn gemacht hat, weiß, daß bei einer Crew Sympathien und Antipathien entstehen, obwohl doch alle Beteiligten nur ihren Spaß haben wollen - und den gibt's an Bord der Yachten ``Bärli'', ``Odysseus'' und ``Miranda'' reichlich!
Denn wie auf solchen Reisen üblich, treten diverse, zum Teil ``hausgemachte'' Schwierigkeiten auf, die mit Witz und Humor gemeistert werden wollen. Wie soll man auch sonst auf die miefigen Socken des Kabinennachbarn reagieren? Und wie könnte man einem völlig unerfahrenen Hofrat die Tücken des Schaummonsters beim Abwasch erklären? Und was kann man schließlich tun, wenn bereits am ersten Tag der Anschluß ans Geschwader verpaßt wird und jedes Schiff allein im Kampf mit der mangelhaften Ausrüstung liegt? Da hilft nur Zusammenraufen, Augen zu und durch!
Wie sich dieser buntgemixte Haufen zu einer anständigen Crew mausert, die Wetterüberraschungen der Inselgötter meistert und schließlich den ersehnten Schein in der Hand hält, das erfährt man in dieser humorvollen Erzählung voll Augenzwinkern und dem nötigen Schuß Realität.
Kommentar von Michael Gfrorner: Wieder ein Buch von einem Österreicher, das einen Ausbildungs- und Prüfungstörn im Mittelmeer auf sehr witzige Weise erzählt.
[Gebhart, 2000]
Hannes Gebhart. Odyssee mit Landratten. Delius Klasing, 2000.
Ein Boot umsonst überführen? Sogar noch Anreise und Verpflegung bezahlt bekommen? Da können die ``Landratten'' um Skipper Iglo nicht widerstehen. Und den Freunschaftspreis für den anschließenden Chartertörn im Kielwasser Odysseus' zahlt man ebenfalls gern. Nur dass das Boot, ein komfortabler 42-Füßer, aus der von Krisen geschüttelten Region Ex-Jugoslawiens nach Griechenland überführt werden soll, bringt ungeahnte Schwierigkeiten mit sich, daran ändert auch die beste Ausstattung nichts. Doch mit österreichischem Humor, einer guten Prise Starrköpfigkeit und dem gewohnten Elan ziehen Ernstl, Hannes und die neu hinzu gekommene ``Regattatussi'' Martina auf die Eos, fest entschlossen, sich die Segelei nicht vermiesen zu lassen – und ebenso fest entschlossen, Hindernisse wie aufkommendem Kriegsgebrüll und Piraterie möglichst gelassen zu begegnen. Aber selbst der ausgeruhteste Segler hat irgendwann einmal genug, wenn dann auch noch das Wetter gegen ihn ist. Wie hätte der Törn wohl geendet, wenn sie nicht von amerikanischen Marines auf offener See kontrolliert worden wären?
Schließlich ist aber Griechenland erreicht und der Rest der Mannschaft versammelt. Dem Urlaubsglück steht nichts mehr im Wege – bis auf die alltäglichen Kleinigkeiten wie Navigation, versandete Fahrrinnen, seekranke Crewmitglieder, saftige Sonnenbrände sowie einem Skiper mit bisweilen unerträglichem Imponiergehabe.
Doch mit Witz und dem unbedingten Willen zur Freundschaft werden auch diese Hürden gemeistert, sodass alle Segler die neu interpretierte glaubhafte Version von Odysseus' Irrfahrten genussvoll nachvollziehen können... Eine hintergründige Seglergeschichte mit Humor.
[Gebhart, 2001]
Hannes Gebhart. Die Landratten auf den Kanaren. Delius Klasing, 2001.
Gran Canaria, Teneriffa, La Gomera... bei diesen Inselnamen schlägt das Herz eines jeden Seglers höher. Und so wollen auch Hannes und sein Freund Ernstl als frisch gebackene Segelschein-Inhaber das Schicksal selbst in die Hand nehmen, sich Skipper und Crew zusammensuchen und zwei herrliche sorgenfreie Wochen auf dem Wasser verbringen. Doch ganz so einfach ist die Sache nicht, denn nicht jeder hat die Zeit und das Geld, um den Traum vom Segeln auf einem großen Katamaran zu realisieren.
Glücklicherweise findet sich der Retter in der letzten Not, sodass die Seesäcke gepackt und die Kanaren erobert werden können. Mit im Gepäck sind selbstverständlich liebe Bordkameraden, die stets für Stimmung und gute Laune sorgen – egal ob die gefürchtete ``Düse'' bezwungen, ``Schallwellenfischer'' entlarvt oder die Siesta der Schuhverkäufer unterwandert wird. Selbstverständlich werden auch die lokalen Sehenswürdigkeiten (Fische, Paella, Rioja...) gewürdigt, die Landschaft von See wie von Land aus genossen und stets auf ein ausgewogenes Crew-internes Verhältnis geachtet.
Da sind Auseinandersetzungen vorprogrammiert, denn wer möchte schon gerne seinen Schlaf von miefigen Socken und seine Urlaubsstimmung von einer miesepetrigen Rosi begleiten lassen? Doch mit Witz und Charme werden alle Hindernisse ebenso wie die sonnigen Inseln umschifft.
Kurz: Ein beziehnugsreicher Törn voller Sonne, Spaß und Abenteuer.
[Gier, 1998]
Kerstin Gier. Fisherman's Friend in meiner Koje. Lübbe, 1998.
Judith, Rebecca und Bille sind reif für das Abenteuer ihres Lebens. Rebecca sehnt sich nach einem Seitensprung, Judith verliebt sich unsterblich in den Segellehrer, weil sie ihn für einen modernen Freibeuter, einen Gesetzlosen der Neunziger hält, und Bille möchte einfach nur Segeln lernen. mit von der Partie auf der stürmischen Ostsee: Alte und junge Seebären, Ehepaare mit erstaunlichen Macken und jede Menge Fisherman's Friend extra strong. Eine verwickelte, überaus komische Liebesgeschichte, die einen von der ersten bis zur letzten Seite in Atem hält.
Kommentar von Christian : auch für Segelanfänger eine nette Lektüre, die gar nicht sooooooo weit von der Realität entfernt ist
[Gombert, ]
Jaques Gombert. Das endgültige Seglerhandbuch. Die andere Seemanschaft. ?, ?
Kommentar von Rainer Beck: zum Schrecken aller Schein(baren)-Segler
[Gschnait, 1997]
Fritz Gschnait. Ich glaub' mein Kielschwein pfeift: heitere Tips für den Segeltörn. Delius Klasing, 1997.
Ob Chartercrew, ob Fahrtencrew - wo gäbe es sie nicht, die kleinen menschlichen Unzulänglichkeiten? Da ist der unwirsche Skipper, da sind die Besserwisser, die ewigen Meckerer, die Alles-besser-Könner, die Übervorsichtigen und jene, die mit Geschick verstehen, sich vor allen lästigen Arbeiten zu drücken. Der Autor - erfahrener Charterskipper, im ``Zivilberuf'' Professor und ärztlicher Direktor eines Wiender Krankenhauses - kennt sie alle nur zu gut. Augenzwinkernd hält er einem jeden den Spiegel vor. Und was schaut heraus? Ein mit all seinen menschlich-allzumenschlichen Schwächen liebenswerter Mitsegler. Gern geht man im nächsten Jahr wieder mit ihm auf Fahrt. Wie der Autor mit viel Einfühlungsvermögen, Charme und Witz solche Wandlung bewirkt - das müssen Sie gelesen haben.
Kommentar von Roland Rosenfeld: Das Buch hat nur einen Nachteil: man hat es viel zu schnell durchgelesen.
[Hausner, 1987]
Wolfgang Hausner. Taboo. Eines Mannes Freiheit. Delius, Klasing, 1987.
Taboo - so hieß das erste Doppelrumpfboot, das von einem allein um die Welt gesegelt worden war. Ein derzeit für unmöglich gehaltenes Wagnis und eine ungeheure sportliche Leistung. Doch sie ist nur ein Aspekt dieses facettenreichen Buches. Es ist zugleich die Geschichte einer Selbstfindung und Selbstverwirklichung. Wer ist dieser Hausner? Ein erfolgreicher junger Techniker, der plötzlich erkennt, daß es gilt von der Karriereleiter abzuspringen, bevor man zu hoch aufgestiegen ist und seine Träume für immer begraben hat. Einer, der auszieht, in der Auseinandersetzung mit den unberechenbaren Naturgewalten die letzten großen Abenteuer zu suchen, die das Leben im 20. Jahrhundert noch zu bieten hat. So entstand aus den in acht Segeljahren auf den Weltmeeren und an fernen exotischen Küsten gewonnenen Erfahrungen ein Buch für Träumer und Tatmenschen.
Kommentar von Michael Gfrorner: Wolfgang Hausners Erlebnisse beim Bau und der Fahrt seiner Katamarane
[Hausner, 1997a]
Wolfgang Hausner. Atolle und Taifune. TABOO III zwischen Sturm und Paradies. Delius, Klasing, 1997.
Mit seinem Katamaran Taboo III besegelt Wolfgang Hausner seit vielen Jahren die Weltmeere. Begleitet wird er von seiner Frau Gerti und seiner Tochter Vaitea, die unterwegs zur Welt kommt. Sie alle machen keine Reise im herkömmlichen Sinne, für sie ist Taboo III festes Zuhause, Lebensraum und Einnahmequelle zugleich. Nicht jede angesteuerte Südseeinsel entpuppt sich als Paradies, doch Hausners lassen sich nicht von Vorurteilen oder beschönigenden Beschreibungen leiten - sie erkunden alles mit gleichbleibender Entdeckerfreude und Neugierde. Packend wird hier von ihren täglichen Erlebnissen berichtet, deren Höhepunkte das Überleben in den Taifunen sind.
Empfohlen von Michael Gfrorner.
[Hausner, 1997b]
Wolfgang Hausner. Taboo III. Segeln und Abenteuer. Leben auf sieben Meeren. Delius, Klasing, 1997.
Abseits der vielbefahrenen Routen besegelt der Autor die Weltmeere, besucht einsame Inseln und taucht in unberührten Revieren. Sein Schiff: der 18-m-Katamaran TABOO III.
Kommentar von Michael Gfrorner: Wolfgang Hausners Erlebnisse beim Bau und der Fahrt seiner Katamarane
[Hays and Hays, 1998]
David Hays and Daniel Hays. Seelenriffe. Der Vater, der Sohn und die See. Goldmann, 1998.
Vater und Sohn berichten von ihrer spannenden 317 Tage dauernden Reise auf einer kleinen Segeljacht um Kap Horn. Mehrmals geraten die beiden Männer in Lebensgefahr. Doch je länger die Reise dauert, um so stärker werden die äußeren Abenteuer vom inneren Erleben verdrängt. In Gesprächen, Berichten, Briefen und Tagebuchnotizen entsteht ein Psychogramm zweier Menschen, die sich und ihren Gefühlen nicht entrinnen können.
Kommentar von Andre Tornow: Über die Rundung des Hoorns von Vater und Sohn in einem kleinen Boot. Abwechselnd erzählen die beiden, wie sie den Törn erlebt haben. Ein schönes Buch, nicht nur übers Segeln, sondern auch über eine Vater-Sohn-Beziehung. Hat mich als Vaterfrischling natürlich besonders angesprochen.
[Junger, 1998]
Sebastian Junger. Der Sturm. Die letzte Fahrt der Andrea Gail. Diana Verlag, 1998.
Am 29. Oktober 1991 versank vor der kanadischen Küste, unweit jener Stelle, die von den Fischern ``Friedhof des Atlantiks'' genannt wird, der Fischtrawler Andrea Gail. Das Schiff war in einen Jahrhundertsturm geraten, der das Meer mit Windgeschwindigkeiten von mehr als 160 km/h zu Wellen von über 30 Metern Höhe aufpeitschte. Die Besatzung, der nicht einmal Zeit blieb, einen Notruf abzusetzen, stammte aus der kleinen Hafenstadt Gloucester in Massachusetts. Dort lebte in jenem Jahr auch der Journalist Sebastian Junger. Er beschloß, das Leben und Sterben der Fischer und ihren aussichtslosen Kampf gegen die Naturgewalten zu dokumentieren.
Kommentar von Ralf Goellnitz: ``Guaranteed to blow readers away...''
[Kammler, 1994]
Beate Kammler. Komm, wir segeln um die Welt. Der ehrliche Bericht einer mutigen Frau. Ullstein, 1994.
Was würden Sie antworten, wenn Sie am Telefon gefragt würden: ``Hättest du Lust, mit mir um die Welt zu segeln?'' Beate Kammler sagte ja. Und so segelte sie mit ihrem Mann in dreieinhalb Jahren um die Welt, 32000 Seemeilen immer der Sonne nach. Auf der Bordschreibmaschine entstand dieses Buch geschrieben von einer jungen Frau, deren physische Attraktivität und geistige Beweglichkeit den Verdacht gar nicht erst auf kommen lassen, ihre Beteiligung an diesem Eheabenteuer zur See sei Ausdruck eines frustrierten Lebensgefühls gewesen. Weltschmerz und Menschenverachtung, Todessehnsucht oder Publicitysucht finden nicht statt. Der Ton ist auf Alltag gestimmt, und in den unvermeidlichen Augenblicken der Krisen trägt die Autorin unter dem Ölzeug schützende Ironie. So unternimmt Beate Kammler die Beschreibung ihres Versuchs, sich in einer technischen, salzüberkrusteten Männerwelt zurechtzufinden, mit der sie schließlich nach nervendem Kampf ihren Frieden macht. Als erste Weltumseglerin spricht sie offen von den psychologischen Schwierigkeiten der Anpassung einer Frau an endlose Tage auf See. Sie spart die bordspezifischen Probleme nicht aus und nicht die Aggressionen, die so sicher kommen wie Sturm und Flaute. Sie prägt im Zorn das aufbegehrende Wort von der Bordfrau als ``Sexualproviant'', und ihr Gesicht ist oft nicht nur vom Gischt der Sturmseen naß. Es ist dies überhaupt kein Buch über sorglose Weltenbummelei. Der Traum vom Paradies in der Südsee war ausgeträumt, als die Kammlers dort ankamen. Sie fanden einmal mehr bestätigt: Die Paradiese sind ausverkauft. Und die Probleme unserer Welt, denen natürlich auch die Kammlers ein bißchen davonsegeln wollten, liefen ihnen im Kielwasser hinterdrein oder waren, wenn sie ankamen, schon da: Poststreiks, Warenembargo, Geldabwertungen, Revolutionen, Krieg. Statt immer nur sorglos in die Sonne zu blinzeln, sahen sie auch Rassenkonflikten und Armut, dunkelhäutiger Übervölkerung und weißer Arroganz ins häßliche Gesicht. Ist dies Buch also ein politisches, ein garstiges Buch? Natürlich nicht. Es ist ein menschliches Buch vom Leben unter weißen Segeln und schwarzen Wolken, unter Masten und Palmen, Menschen und Tieren. Dieses Buch räumt mit Illusionen auf und sieht der Wirklichkeit ins Gesicht, Dadurch wird es nachvollziehbar im Menschlichen wie im Seglerischen. Es ist eine ungeschminkte und dennoch charmante, eine effektvoll geschriebene und dennoch nicht affektierte Gebrauchsanweisung für ein ungewöhnliches Leben zu zweit.
Empfohlen von Andreas Janke.
[Kent, 1997]
Alexander Kent. Das Wasser am Hals. Ullstein Nr. 24308, 1997.
Der ehemalige Marineoffizier Philip Vivian, Besitzer einer schönen neuen Motoryacht, aber total pleite, trifft zufällig einen alten Kriegskameraden, Felix Lang, der als Leiter einer Reiseagentur reich geworden ist. Scheinbar aus alter Freundschaft engagiert Lang den Exkameraden mit seiner Seafox für Charterfahrten zwischen England und Frankreich. Daß dabei gelegentlich auch geschmuggelt wird, nimmt Vivian hin.
Was er allerdings bei der ersten Fahrt an Bord entdeckt, ist viel gefährlicher als Schmuggelware Falls er diese Fracht weiterhin befördert, wird er zum Handlanger einer Verbrecherbande, die vor nichts zurückschreckt. Deshalb versucht er, seinen alten Freund Felix zum Aussteigen zu überreden - und atmet auf, als es ihm geglückt scheint. Auch die Nichte des obersten Drahtziehers, seine geliebte blonde Karen, kann er aus dem Bannkreis der Bande befreien. Aber dann muß er entdecken, daß man Kriminellen nicht einfach kündigen kann. Solche Jobs enden nur auf eine einzige Art: durch Mord. Und deshalb muß Vivian bald sein Boot, seine große Liebe und sogar sein Leben aufs Spiel setzen, um sich aus dieser Verstrickung zu lösen.
[Knox-Johnston, ]
Robin Knox-Johnston. Allein mit dem Meer. ?, ?
Empfohlen von Andreas Janke.
[Kolpek, 2003]
Werner Kolpek. Nimbus. Im Kielwasser der Weltumsegler. traveldiary.de, 2003.
Der Osterreicher Werner Kolpek ist Bordelektriker der deutschen Handelsschifffahrt. Auf Trampschiffen mit weltweiter Fahrt ist der Autor auf allen Meeren zuhause. In Südafrika erwirbt er eine kleine Segelyacht, um auf eigenem Kiel unterwegs zu sein.
Begleiten Sie den Einhandsegler rund um Südafrika, in schwerer See ans Kap der Guten Hoffnung und auf Entdeckungstour durch die Wüsten Namibias. Mit gebrochenem Mast überquert er den Südatlantik, erreicht mit 50 Dollar in der Tasche Brasilien und erkundet mit einer Bordnixe Land und Küste. Unter Notrigg steuern beide die Karibik an, wo Kolpek von Begleiterin und Schiff im Stich gelassen wird. Die Nimbus endet auf dem Schiffsfriedhof von Martinique - doch das Abenteuer ist damit noch lange nicht zu Ende.
[Krauss, 1992]
Wolfgang J. Krauss. Gustafs schönste Geschichten. Delius Klasing, 1992.
Kommentar von Norbert Scheller: Wenn's humoristisch sein darf, sind die ``Gustaf''-Bücher von Wolfgang J. Krauss ein guter Tip. IMO aus den Siebzigern, aber soviel besser sind die Segler mit ihren Marotten auch nicht geworden :-)
[Kunin, 1993]
Wladimir Kunin. I go to Haifa. Piper, 1993.
Kommentar von Christian : I go to Haifa - Wie man als russische Jude (oder war es jüdischer Russe) nicht nur zu einem Boot kommt, sondern es auch ohne besondere Kenntnisse von Odessa nach Haifa segelt. Ein Heiden(segel)spaß.
[Larsson, 1998]
Björn Larsson. Der Keltische Ring. Berlin-Verlag, 1998.
Der schwedische Autor Björn Larsson hat bereits mit seinem Roman Long John Silver gezeigt, daß er zu den modernen Abenteuerschriftstellern gehört. In seinem neuen Buch kommt Ulf, der Eigner eines klapprigen Segelboots, in den Besitz eines mysteriösen Manuskripts. Der Verfasser des Tagebuchs, ein Finne, hat es ihm zugesteckt, als er ihm beim Festmachen seines Katamarans half und überraschend die Zollkontrolle naht. Ulf vertieft sich noch am selben Abend in die Lektüre. Voller Erstaunen stößt er auf den geheimnisvollen ``keltischen Ring'', hört von Druiden am Loch Ness und rituellen Opfern aus vorgeschichtlicher Zeit. Ulf wird neugierig und macht sich auf eine gefährliche Reise, von der er nie zurückkehren wird und bei der er nicht nur harmlose Staatsgrenzen, sondern auch oft viel schwierigere, innere Schranken zu überschreiten hat.
Kommentar von Andre Tornow: Ein relativ neues Buch ist ``Der keltische Ring'' von Björn Larsson. Es ist eine Mischung aus Seglerroman, Abenteuerroman und einem Hauch politischer Krimi. Zwei Schweden Segeln im Winter über die Nordsee um in Schottland keltischen Sektierern auf die Spur zu kommen. Sehr spannend, allerdings an einigen Stellen seemännisch nicht hundertprozentig. Ich vermute aber das liegt eher an der Übersetzung, denn ``Long John Silver'' das Vorgängerwerk ist in der Hinsicht makellos. Trotzdem sehr lesenswert (besonders im Winter).
[Larsson, 2001]
Björn Larsson. Träume am Ufer des Meeres. Goldmann Nr. 44718, 2001.
Ein geheimnisvoller Kapitän begegnet in vier verschiedenen Häfen vier einsamen Menschen. Als er wieder verschwindet, hat sich ihr Leben verändert. Rosa Moreno heißt die junge Kellnerin mit einem Hang zur Astrologie, die Kapitän ``Marcel'' im spanischen Villagarcía verführt; die französische Witwe Le Grand aus Tréguier zeigt Marcel ihr Lebenswerk, ein Archiv aller Seeleute, die sie im Leben gekannt hat; dem Juwelier Peter Sympson im irischen Kinsale, einem Liebhaber wertvoller Steine, schlägt der Kapitän einen ungewöhnlichen Handel zugunsten einer jungen spanischen Kellnerin vor; und auf Marstal, einer der Inseln im Süden Dänemarks, erzählt er Jacob Nielsen, einem betuchten Computerfachmann, von dem Archiv, mit dem die Witwe aus Tréguier tote Seeleute vor dem Vergessen bewahrt. Ohne es zu ahnen, stehen die vier seit der Begegnung mit dem Kapitän in einer spannungsvollen Verbindung: Alle vier teilen ein Gefühl der Einsamkeit und der rettungslosen Vergänglichkeit, jedoch hat in allen die Begegnung mit Marcel eine gewisse Hoffnung geweckt, und sie brechen von verschiedenen Ausgangspunkten auf, um Marcel zu finden. Am Ende kreuzen sich ihre Wege in einer Bar in Kinsale, wo Marcel mit seinem Schiff vor Anker liegt. Marcel nimmt sie mit auf eine Segelfahrt, doch schon bald sind sie auf sich allein gestellt und müssen die erste Regel der Zivilisation neu lernen: Überleben wird nur, wer dem anderen hilft.
[Lindemann, 1997]
Hannes Lindemann. Ein Mann, ein Boot, zwei Kontinente. Ullstein Nr. 24174, 1997.
Allein in einem 9-Meter-Boot ohne moderne nautische Ausrüstung segelte der Arzt Dr. Hannes Lindemann 14 000 Seemeilen entlang der afrikanischen Küste und durch die Karibik nach Miami. Es war auch eine Reise zu den Menschen an den Küsten, zu schlichten ``Eingeborenen'' und zu Persönlichkeiten der Zeitgeschichte, von Dr. Albert Schweitzer bis zu Präsident Nkrumah von Ghana. Eine aufregende Mischung aus Segelabenteuer und Länderreportage und ein Klassiker unter den maritimen Erlebnisberichten.
[Llewellyn, 1990]
Sam Llewellyn. Ein Leichentuch aus Gischt. Ullstein Maritim Nr. 22230, 1990.
Der junge James Dixon, Holzhändler und Profisegler, lebt im südenglischen Fischerdorf Pulteney. Mit seinem Freund Charles Agutter (siehe ``Laß das Riff ihn töten'') segelt er einen 20m langen Rennkatamaran, der ihn praktisch den letzten Penny kostet. Deshalb hält Dixon nach einem Sponsor aus der Industrie Ausschau, dessen Finanzspritze ihm helfen soll, eine Reattaserie im Ärmelkanal und danach das Hochseerennen zu gewinnen, das nonstop um Irland und England führt. Doch seinen Freunden und Kollegen, die sich sponsoren lassen, stoßen seltsame und gefährliche Dinge zu. Ein Trimaran und ein Katamaran kentern, Menschen kommen ums Leben. Das gibt dicke Schlagzeilen...Auch auf Dixon wird ein Attentat verübt, nachdem er das erste Rennen gewonnen hat. Die französische Journalistin Agnès könnte viele seiner Fragen beantworten, aber sie küßt lieber als zu reden. So geht Dixon schließlich mit Charles in das letzte große Rennen, gefördert von einem Sponsor, dem er mißtraut, und unter den Füßen ein Biest von einem Boot, bei dem der kleinste Fehler das Leben kosten kann. - So rasant wie das Milieu, in dem dieses Buch spielt, ist auch die Handlung: atemberaubend und erschreckend ehrlich.
[Llewellyn, 1993a]
Sam Llewellyn. Laß das Riff ihn töten. Ullstein Maritim Nr. 22067, 1993.
Bei Hochseeregatten geht es um große Summen und internationale Karrieren. Es wird mit höchstem Einsatz gespielt und nicht selten mit dem Leben. Das muß auch der junge, aufstrebende Konstrukteur Charles Agutter aus Pulteney erfahren, einem malerischen Fischerstädtchen an der Südküste Englands. Charlie rüstet seine Rennyachten mit einem sensationell neuen Ruder aus, das sie in der bevorstehenden Regattaserie um den Captain's Cup zu Favoriten macht. Oder steckt doch ein verborgener Konstruktionsfehler darin? Üble Gerüchte verbreiten sich, als der Prototyp mit Charlies Bruder und einem Freund an Bord offenbar wegen Ruderschadens auf dem Riff vor Pulteney im Sturm zerschellt. Zwei Tote...Und bei der Rekonstruktion mit dem Schwesterschiff entgehen Charlie und seine prominenten Gäste nur knapp einem ähnlichen Schicksal. Die Karriere des jungen Designers scheint ruiniert. Doch Charlie resigniert nicht. Als er Anzeichen für Sabotage findet, nimmt er den Kampf mit einer übermächtigen Segelmafia auf, die auch vor Verleumdung, Brandstiftung und weiteren Morden nicht zurückschreckt. Dabei sind es nur noch wenige Wochen bis zur Regatta. Woher soll der Verfemte ein neues Boot, eine Crew und vor allem einen Geldgeber nehmen? - Ein spannender Thriller aus dem rasanten Milieu hochdotierter Ozeanregatten.
[Llewellyn, 1993b]
Sam Llewellyn. Schuß in die Sonne. Ullstein Maritim Nr. 22417, 1993.
Mörderische Immobilienspekulation in Südengland und an der spanischen Costa del Sol ist das Thema dieses Segelthrillers. Und natürlich die rasante internationale Regattaserie. Das Netz spannt sich von einem kleinen englischen Hafen bis zu einem Feriendorf bei Marbella, wo sich Europas maritimer Jet-set amüsiert. In die unsichtbaren Maschen verstrickt sich Martin Devereux, ein weltbekannter Steuermann von Zwölfer-Rennyachten. Nach einem Skandal beim America's Cup in Australien kehrt er verfemt nach England zurück - um zu erfahren, daß seine kleine Werft vor dem Bankrott steht. Sabotage und Mord sind die Ursachen. Martins Seniorpartner verfolgt die Spuren bis nach Südspanien - und verschwindet. Da begreift Martin, daß nicht nur seine Existenz, sondern auch sein Leben bedroht ist. Er akzeptiert einen mysteriösen Überführungsauftrag zur Costa del Sol und entdeckt beim Kampf auf Leben und Tod in der stürmischen Biscaya den ersten Hinweis darauf, daß er ein Opfer skrupelloser Immobilienhaie wurde. Besitzer attraktiver Wassergrundstücke verunglücken, wenn sie nicht verkaufen wollen, tödlich auf ihren Booten, und ihm ist ein ähnliches Schicksal zugedacht.
[Llewellyn, 1994a]
Sam Llewellyn. Ein Sarg mit Segeln. Ullstein, 1994.
Mitternacht über dem Golf von Biskaya. Eine brandneue Segelyacht droht zu sinken, bei Sturmstärke neuen schießt donnernd Seewasser in den Rumpf...Neue Boote sinken normalerweise nicht. Was ist faul bei der ``Arc-en-ciel''? Nachdem sich Mick Savage in letzter Sekunde gerettet hat, beginnt er zu recherchieren. Aber damit lüftet er den Deckel einer Kloake, aus der Sabotage, Betrug und Erpressung zum Himmel stinken. Micks hübsche Tochter wird entführt, er selbst bei einer Segelregatta von einer geheimnisvollen Motoryacht fast versenkt. Da setzt Micks attraktive Frau, Maklerin bei Lloyd's, die weltweiten Verbindungen des Londoner Versicherungsgiganten ein, und das private Drama entpuppt sich als international vernetzter Kriminalfall mit Millionenschäden und rätselhaften Todesfällen. LLewellyns sechster Segelthriller ist eine rasante Tour de force, in der sich Familienkonflikte und skrupellose Geschäfte, Freundschaft und Machtpolitik zu einem Knoten verschlingen, den Mick Savage nur unter Mißachtung des eigenen Lebens duchhauen kann. ``Llewellyn knüpft phantasievoll einen atemberaubenden Krimi in die Segelszenen.'' (Yacht)
[Llewellyn, 1994b]
Sam Llewellyn. In Neptuns tiefstem Keller. Ullstein Nummer 23235, 1994.
An der Westküste Schottlands wird die superschnelle Rennyacht des Staranwalts Harry Frazer bei Nacht und Nebel von einem Phantomsegler gerammt. Frazer rettet seinen Kollisionsgegner vor dem Ertrinken - und wird in einen mörderischen Kampf gegen Öko-Gangster verwickelt. Dabei wollte er nichts anderes, als mit seinem neuen Boot in Schottlands härtester Regatta segeln. Doch ehe der Startschuß fällt, gibt es zwei Tote. Und immer tauchen Giftfässer auf, deren Inhalt Mensch, Tier und Pflanze verbrennt: illegale Verklappung von Sondermüll in Schottlands tiefen Gewässern? Frazer ermittelt unter Lebensgefahr...
[Llewellyn, 1995]
Sam Llewellyn. Als Requiem ein Shanty. Ullstein Maritim Nr. 23351, 1995.
Zehn Jahre lang hat der Reporter Bill Tyrell aus allen Höllenlöchern der Welt berichtet: aus Kambodscha, dem Gazastreifen, dem Irak. Jetzt hat er genug davon und zieht sich auf seine alte schöne Segelyacht zurück, ein Erbe seines verschollenen Vaters. Doch einmal Journalist, immer Journalist. Als bei einer Windjammerregatta ein estnischer Kadett von seinem sowjetischen Schulschiff desertiert und tot aufgefunden wird, wittert Tyrell ein politisches Verbrechen. Für wen war der junge Este eine Gefahr? Bei wem suchte er Hilfe? Doch die Polizei schließt den Fall ab - die Großsegler ziehen weiter bis ins estnische Tallin. und dort, im zerfallenden Sowjetreich, stößt Bill Tyrell plötzlich auf Spuren, die zu dem toten Kadetten führen - und zu seinem eigenen verschollenen Vater.
[Llewellyn, 1996a]
Sam Llewellyn. Den Fischen zum Fraße. Ullstein Maritim Nummer 23960, 1996.
Rund einhundert Meilen südlich von Kap Sable im westlichen Atlantik. Roter Regen fällt aus grauem Nebel. Kleine stechende Metallteile zischen durch die Luft. Bills Körper schwankt und kracht an Deck...Eigentlich hatte George Devis, Dichter und Vogelliebhaber, nur die Urne mit Rhyds Asche auf seiner Hochseeyacht nach Amerika bringen wollen. Doch er wurde auf hoher See von einem Fischkutter gerammt und versenkt. Seine Schwester Camilla, die zusammen mit ihrem Mann Rhyd, einem bekannten Countrysänger, ein Wohltätigkeitsprojekt in Äthiopien betrieben hatte, war mit Rhyd bei einem Massaker ums Leben gekommen. Und plötzlich steckt Devis bis zum Hals in Problemen, für die er keine Erklärung findet...Llewellyns siebter Segelthriller ist in einem Milieu angesiedelt, das es schwer macht, nicht nur an das Gute im Menschen zu glauben. Unter dem Deckmantel der Nächstenliebe und Wohltätigkeit werden mörderische Intriegen und skrupellose Geschäfte abgewickelt. Eine großartige Mischung aus explosiver Spannung, Spurensuche und Segelabenteuer.
[Llewellyn, 1996b]
Sam Llewellyn. Im Sog des Verderbens. Ullstein Nr. 23947, 1996.
``Kalter Regen peitschte mein Gesicht. Ich war draußen auf Deck und mein Arm auf dem Rücken bis zum Nacken hinauf verdreht. Deutlich spürte ich die Stahlreling am Kinn, meine Füße wurden von den Planken gehoben - dann warf mich Boris über Bord.'' Angefangen hat alles mit Onkel Ernies Festnahme, nachdem sich der Schrott auf seinem Kutter als Kalaschnikoffs entpuppt hatte. Kurz danach taucht Ernie in der Gerichtsmedizin wieder auf. Und plötzlich überschlagen sich die Ereignisse. Fred Hope, engagierter Tierschützer, erfährt, daß sein Partner ihr gemeinsames Schiff zu Waljagden verchartert hat. Um ihn zur Rechenschaft zu ziehen und Licht ins Dunkel zu bringen, bricht er nach Norwegen auf. Dabei gerät er in einen unvorstellbaren Strudel krimineller Machenschaften, aus dem es so schnell kein Entkommen gibt.
[Llewellyn, 1997]
Sam Llewellyn. Roulette mit dem Teufel. Ullstein Nr. 24201, 1997.
Als sich David Jenkins den Anweisungen seiner Reederei nicht mehr beugen will und einen Piraten erschießt, verliert er nicht nur sein Schiff, sondern fast auch die Gunst seiner verwöhnten Frau. Um ihr Leben in Luxus zu erhalten, verdingt er sich an einen chinesischen Kredithai als Kapitän auf einem Seelenverkäufer, bemannt mit dem Abschaum des Pazifiks und bis unter die Reling vollgestopft mit illegalen Auswanderern. Eine gnadenlose Spirale der Gewalt droht sein Schiff und dessen menschliche Fracht in den Abgrund zu ziehen. Ein atemberaubender Thriller um Geldgier, Korruption und gewissenloses Morden auf hoher See, aber auch um die Macht der Liebe...
[Llewellyn, 1999]
Sam Llewellyn. Tödliches Watt. Ullstein Nr. 24607, 1999.
Nichts im Leben des berühmten Regattaseglers Charles Webb bleibt, wie es war, nachdem er den Auftrag akzeptiert hat, ein gesunkenes Wrack aus Napoleons Zeiten, beladen mit Gold- und Silberbarren, in der Nordsee zu suchen und zu bergen. Ahnungslos segelt Charlie auf seiner Yacht Gloria mitten hinein in die friesische Inselwelt, und ein Netz aus Lügen und stahlharten Intriegen wird von skrupellosen Geheimagenten und einer mysteriösen Dame über seinem Kopf zusammengezogen, während die Marine des deutschen Kaisers offensichtlich eine Invasion in England plant.
Sam Llewellyn knüpft mit seinem neuesten Roman direkt an den berühmten Roman ``Das Raetsel von Memmert Sand'' von Erskine Childers, den ersten Agententhriller der Welt, und wirft ein neues Licht auf die phantasievolle Darstellung von damals.
Kommentar von Roland Rosenfeld: Wieder ein echter Llewellyn, also Spannung, Intrigen und Nervenkitzel pur. Es empfiehlt sich, dieses Buch im Anschluß an das ``Rätsel von Memmert Sand'' zu lesen, da man dann schon in die Szenerie eingeführt ist und insbesondere die vielen kleinen Querbezüge zu schätzen weiß. Auch wenn bald hundert Jahre zwischen den beiden Büchern liegen, so ist es Llewellyn doch wunderbar gelungen, eine Art Fortsetzung zu schreiben, die mindestens so spannend wie das Original ist.
[London, ]
Jack London. Die Fahrt der Snark. ?, ?
Kommentar von Detlef Schuecker: Ein sehr schönes, autobiographisches Segelbuch ist ``Die Fahrt der Snark'' von Jack London. Der Autor baute sich um 1906 ein Segelboot und bereiste damit den Pazifik. Sehr amüsant die Kapitel über den Bau und die Segeleigenschaften des Boots, toll auch die Schilderung, wie London sich selbst die Astronavigation beibringt.
[Melville, ]
Herman Melville. Weißjacke oder das Leben auf einem Kriegsschiff. ?, ?
Empfohlen von Andreas Janke.
[Melville, 1996]
Herman Melville. Billy Budd, Sailor. DTV, 1996.
Diese Erzählung ist vor hundert Jahren in Amerika geschrieben. Sie spielt vor zweihundert Jahren auf einem englischen Kriegsschiff. Ihre Hauptpersonen sind: ein tüchtiger, liebenswürdiger, schöner und bestürzend unschuldiger junger Matrose; ein diensteifriger, keineswegs abstoßender, nicht so recht durchschaubarer, zuletzt unheimlicher Unteroffizier; - ein vornehmer, gebildeter, mutiger, rigoros pflichtbewußter und gesetzestreuer Kapitän. Alle sind einbezogen in ein dramatisches Weltgeschehen: das Heer des revolutionären Frankreich unter Napoleon befindet sich auf einem unaufhaltsamen Siegeszug; die britische Flotte befindet sich, nach den Meutereien von Spithead und Nore, in einem äußerst labilen Zustand. ``Billy Budd'' ist eine hoch intelligent und hoch emotional mit Alters-Genauigkeit und Alters-Güte erzählte Geschichte, deren Spannung durch nautische, historische, psychologische und philosophische (ja religiöse) Einschübe unterbrochen und ungeheuer gesteigert wird.
Weitere Informationen zu diesem Werk finden sich auf der englischsprachigen Billy Budd Homepage.
Empfohlen von Uwe Foerster.
[Moitessier, ]
Moitessier. Der verschenkte Sieg. DK Verlag, ?
Kommentar von Christopher Weber: Geschichte der ersten Einhand Regatta non-stop um die Welt, aus der Sicht des Teilnehmers Moitessier. Recht ordentlich geschrieben. Besonders interessant ist der psychologische Aspekt seiner Erzählung. Nachdem er das Kap Hoorn umfahren hat, beschließt er nicht zurückzufahren sondern ein zweitesmal das Kap der Guten Hoffnung zu passieren und sich in die Karibik zu begeben. Der deutsche Titel ist mal wieder total daneben, denn ums ``Siegen'' geht es in diesem Buch wohl als allerletztes. Moitessier bietet gute Beschreibungen seiner Umgebung, seinen Gefühlen und seglerischen Details, die er für wichtig hält. Insgesamt ein äußerst empfehlenswertes Buch.
[Moitessier, 1998]
Bernard Moitessier. Weite Meere, Inseln und Lagunen. Erfahrungen eines Blauwasserseglers. Delius, Klasing, 1998).
Kommentar von Michael Gfrorner: Moitessiers gesammelte Erfahrungen beim Segeln, teilweise sehr seltsam aber sicher ein Muß für jede Segelbibliothek.
[Nadolny, 1987]
Sten Nadolny. Die Entdeckung der Langsamkeit. Piper, 1987.
``Die Entdeckung der Langsamkeit'' ist auf den ersten Blick zugleich ein Seefahrerroman, ein Roman über das Abenteuer und die Sehnsucht danach und ein Entwicklungsroman. Doch hat Sten Nadolny die Biographie des englischen Seefahrers und Nordpolforschers John Franklin (1786- 1847) zu einer subtilen Studie über die Zeit umgeschrieben: die Langsamkeit als eine Kunst, dem Rhythmus des Lebens Sinn zu verleihen. Wie bei einem Palimpsest erscheint hinter den Sätzen eine andere Schrift, hinter der Prägnanz und Redlichkeit der Aufklärung verbergen sich Humor und Traurigkeit der Romantik. Von Kindheit an träumt John Franklin davon, zur See zu fahren, obwohl er dafür denkbar ungeeignet ist: Langsam im Sprechen und Denken, langsam in seinen Reaktionen, mißt er die Zeit nach eigenen Maßstäben. Zunächst erkennt nur sein Lehrer, daß Johns eigenartige Behinderung auch Vorzüge hat - was er einmal erfaßt hat, das behält er, das Einzigartige, das Detail begreift er besser als andere. John Franklin geht zur Marine, erlebt den Krieg und das Sterben. Beides trifft ihn um so furchtbarer, als er innerhalb des von ihm kaum begriffenen, chaotisch schnellen Geschehens einzelne Vorgänge wie in Zeitlupe ablaufen sieht. Er träumt von friedlicher Entdeckung, will die legendäre Nordwestpassage finden.
Kommentar von Stefan G. Gfroerer: im geschichtlichen Hintergrund authentischer Roman, auch sehr empfehlenswert.
[O'Brian, 1997]
Patrick O'Brian. Kurs auf Spaniens Küste. Das erste Kommando des Jack Aubrey. Droemer, 1997.
Kommentar von Joerg Ritter: ``Kurs auf Spaniens Küste'' ist der erste von mittlerweile 19 Romanen, die Patrick O'Brian rund um seine beiden Hauptfiguren, den Kapitän Jack Aubrey und den Schiffarzt Stephen Maturin, geschrieben hat. Alle Romane handeln vom Segeln und von Seeschlachten vom Anfang des 19. Jahrhundert. Mit Ausnahme der auftretenen Personen sind die meisten Begebenheiten authentisch. Die vielfältigen Geschichten zusammenzufassen, die auf allen Weltmeeren spielen, ist nicht hier möglich. Tatsache ist, dass alle mir bekannten Leser, die mit dem ersten Roman anfingen, von O'Brian nicht mehr loskamen. Im englischsprachigen Raum gibt es auch schon eine Reihe von `Sekundärliteratur', in der die Begriffe der See näher erläutert (``Sea of Words''), die größtenteils authentischen Schlachten und Routen (``Harbors and High Seas: An Atlas and Geographical Guide to the Aubrey-Maturin Novels of Patrick O'Brian'') näher beschrieben und sogar die Gerichte, die serviert werden, in einem Kochbuch (``Lobscouse & Spotted Dog: Which It's a Gastronomic Companion to the Aubrey/Maturin Novels'') zusammengefasst werden. Von den 19 Romanen sind bislang sieben ins Deutsche übersetzt worden.
[Peyton, 1993]
Mike Peyton. ``Klar zur Wende!''. Delius Klasing, 1993.
Peytons locker hingestrichelte Cartoons sind ironisch, bissig, witzig, skurril, hintergründig vertrackt bisweilen, aber stets voller augenzwinkerndem Verstehen für die Nöte, ungern zugegebenen Schwächen, liebenswerten Marotten und Obsessionen des segelnden Teils der Menschheit.
[Pieske, 1990]
Burghard Pieske. Abenteuer unter arktischer Sonne. Delius Klasing, 1990.
Im dritten Band der Shangri -La-Berichte wird der Törn von Deutschlands bekanntesten Katamaranseglern von Grönland in Richtung Heimat beschrieben. Wie stets in den zehn Jahren ihres Wanderlebens auf allen Weltmeeren (`` Shangri -La - Mit dem Wind um die Welt'' und ``Karibisches Eis - Arktisches Feuer'') halten sich Skipper Burghard Pieske und Crew auch dieses Mal an ungewöhnliche Routen: von Grönland durch den Nordatlantik nach Island, über die Färöer-Inseln, Schottland und Norwegen heim nach Travemünde. In Eis, Nebel und Sturm steht das Schicksal der Seenomaden mehr als einmal auf Messers Schneide. Werden sie nach fast 90000 Seemeilen, auf der letzten Etappe, doch noch ihren Heimathafen sicher erreichen? Im Norden hat die Gefahr viele Gesichter: Eisberge, die plötzlich aus dem Nebel aufragen, fast getauchte Growler, die kein Radar erkennt, Treibeis, das ein Boot zermalmen kann. Aber es gibt auch Tage, die polarsüchtig machen: mit strahlender Sonne, das faszinierende Spiel der Farben in eisklarer Luft, erregender Tierbegegnungen und der Erfahrung, daß Menschen angesichts einer überwältigenden Natur zu neuer Nähe und Kameradschaft finden. In Godthåb an der Südwestküste Grönlands soll Shangri-La überwintern. Aber es treten unerwartete Probleme auf, denn hier ist ein Boot sogar an Land gefährdet: Die Bedrohung durch volltrunkene Rabauken - die selbst vor der alkoholischen Kompaßflüssigkeit nicht haltmachen - ist so groß, daß Pieske 400sm weitersegelt, um bei einem Landsmann eine sichere Bleibe zu finden. Mit Grönlandfischern geht er auf Lachsfang, lebt Tag und Nacht mit Boot und Zelt in der freien Natur, filmt die letzten Spuren der Wikinger und erholt sich in den heißen Quellteichen von Uunartoq während draußen die Eisberge vorbeiziehen. Beim Vorstoß zur Gletscherzunge des Eriksfjords erlebt er aus nächster Nähe die Geburt eines Eisberges. Das Treideln des Schlachbootes im Wildwasser des Tasesuaqsees gerät zu einem verlustreichen Fiasko, während Shangri-La im Fjord zu vertreiben droht. Dann aber wird es Zeit, Schiff und Crew für die Überquerung des Nordatlantiks vorzubereiten. Und das ist gut so, denn diese Etappe beschert Pieske das schwerste Wetter seines zehnjährigen Seelebens. Mit knapper Not erreicht Shangri-La die Westmänner-Insel vor Islang. Nach einer Erholungspause im Land von Feuer und Eis geht es über die Färöer, Schottland und Norwegen zurück in die Heimat, die den Heimkehrern einen triumphalen Empfang bereitet. Der großartige Erzähler Burghard Pieske nimmt auch diesmal den Leser mit auf die Reise, läßt ihn die grandiose Natur der Arktis miterleben und Menschen von kantiger Originalität: ein Abenteuer aus erster Hand, ein Buch, das auch Nichtsegler von der ersten bis zur letzten Seite fesselt.
[Pieske, 1993a]
Burghard Pieske. Karibisches Eis - arktisches Feuer. Delius Klasing, 1993.
Nachdem Burghard Pieske mit seinem 12-m-Katamaran die Welt umrundet hatte und wieder in Brasilien angekommen war, lockte ihn das ``arktische Abenteuer''. Auf dem Wege dorthin allerdings bummelt er zuvor durch die karibische Inselwelt. Als aufmerksamer Beobachter, immer an den Menschen interessiert, erlebt er die Karibik jenseits der für den Tourismus hergerichteten Glamourkulisse. An der amerikanischen Ostküste hinauf, über New York, Neufundland und Labrador stößt er bis nach Grönland vor, so weit in die Arktis, wie vor ihm noch kein anderer Katamaran. Mehr als einmal entkommt er nur knapp dem Verhängnis: in der Riffbrandung von Cosmoledo, im Nebel der Labradorsee, in der Eismühle der Hudsonstraße und im Herbststurm vor Grönlands Westküste. Überwältigt ist er von der grandiosen Naturkulisse: dem ``arktischen Feuer'' des Nordlichts und von den kristallklaren, unwirklichen Skulpturen der Eisberge, beschämt fast von der Hilfsbereitschaft und Gastfreundschaft der dort in der Einsamkeit lebenden Menschen. ``Pieske ist ein glänzender Erzähler, nimmt den Leser mit an Bord und läßt ihn an seiner abenteuerlichen Reise teilnehmen'', so die Yacht über dieses Buch.
[Pieske, 1993b]
Burghard Pieske. Shangri-La: Mit dem Wind um die Welt. Delius Klasing, 1993.
Burghard Pieske gilt als einer der bekanntesten deutschen Segler. Schiffsjunge auf der Passat, Matrose in der Handelsmarine, Kapitän auf Kleiner Fahrt, Zweiter Offizier auf deinem Tanker, dazwischen Pädagogikstudent und beamteter Lehrer - das waren die Lebensstationen des Lübeckers vor seiner großen Reise um die Welt. Doch vor der Erfüllung dieses Jugendtraums stand harte Arbeit: In Jahren der Entbehrung baute er mit der Unterstützung tatkräftiger Freunde sein Schiff, die Shangri-La, die seine ``Insel im Weltenwind'' werden sollte. Nicht als alternative Aussteiger fühlten sich Pieske und seine Mitsegler, sondern als gemäßigte Abenteurer, die eine unstillbare Neugier auf noch Unbekanntes und die Anziehungskraft des nächsten Zieles immer wieder die Segel setzen ließ. Äußere Anerkennung fand ihre gelungene mehrjährige Reise in der Auszeichnung mit dem Trans-Ozean-Preis für die erste Umrundung von Kap Hoorn unter deutscher Flagge in Ost-West-Richtung.
[Pollack, 1994]
Paul Pollack. Segelschein mit Eselsohren. Hauptsache heiter - Abenteuer eines Charterskippers. Delius, Klasing, 1994.
Segelurlaub im Mittelmeer... Da geht es mehr sonnig als windig, mehr breiter als haarig zu. Denn Chartercrews sind anders:
  • Sie wollen nicht Meilen fressen, sondern gut zu Abend essen.
  • Sie wollen Pfeffersteak statt Palstek
  • Sie wollen lachen statt wachen
  • Sie wollen ein Fest machen nach dem Festmachen
  • und ETA heisst für sie: Est taverna aperto?
Hier macht ein erfahrener Charterskipper sein dickes Logbuch auf und erzählt augenzwinkernd vom Urlaubssegeln in Adria und Ägäis. Und von seinen Abenteuern mit dem fleischfressenden Vegetarier, dem marinierten Infanteriegeneral, dem vielharmonischen Bordorchester, mit einem weinseligen Heurigenschiff und nicht zuletzt mit der Pritschl.Gittl. So macht Segeln Spaß - auch wenn's für jeden Patzter ein Eselsohr in den Segelschein gibt!
Kommentar von Michael Gfrorner: Die Erfahrungen eines Charterskippers mit seinen Mannschaften und den Schiffen die er skippert.
[Pollack, 1999]
Paul Pollack. Törnröschen. Urlaubsglück mit Meeresblick. Delius, Klasing, 1999.
Der krisenerprobte Käpt'n der Nerissa hat's wahrlich nicht leicht: seine Chartercrew entpuppt sich als eine Bande von Stellvertretern - Segelerfahrung gleich Null. Auf ihrem Törn zwischen den Äolischen Inseln treiben sie ihr Unwesen und den Skipper fast zum Wahnsinn. Alle vertrauen auf die alte Seefahrer-Regel: Der Käpt'n wird's schon richten. Und das tut er! Mit Humor und Engelsgeduld gelingt ihm das Wunder, die Landratten in ein eine Segelcrew zu verwandeln und sich nicht in Törnröschen mit den langen Beinen zu verlieben...Ein herrlicher Lesespaß nicht nur für Chartersegler!
Kommentar von Michael Gfrorner: Das neue von Paul Pollack, gerade in Düsseldorf auf der Boot gekauft, vom Stil wie das erste, aber mit tollen Reviertips fürs Mittelmeer.
[Root, ]
Phyllis Root. Sam, who was swollowed by a shark. ?, ?
Kommentar von Rainer Beck: für alle, die Wissen wollen, was ein richtiger Segler ist
[Rowe, 1997]
Nigel Rowe. Einhand um die Welt - 27000 Seemeilen der BOC-Regatta. Edition Maritim, 1997.
Kommentar von ``henrik'' : So zum Eindösen war's ganz nett. ACHTUNG: Der Typ hat das Rennen abgebrochen, was ziemlich enttäuschend war vom Standpunkt des Lesers aus. Ich fand das Buch dennoch unterhaltsamer als das von Tim Kroeger, weil Rowe das Rennen mehr als Persönlichkeitstest betrachtet und sich nicht so sehr mit Optimierungsdetails a la Kroeger (z.B. den 40kg Snacks) aufhält. Ist natürlich auch ein himmelweiter Unterschied zwischen einer Einhand- und Mehrhandregatta.
[Sachse, 1995]
Günter Sachse. Meuterei auf der Bounty. Bertelsmann Verlag, 1995.
Die Geschichte ist bekannt und fasziniert doch immer wieder: Im Frühjahr 1789 kommt es an Bord der ``Bounty'' in der Südsee zur Meuterei. Kapitän Bligh und 18 Getreue werden ausgesetzt, während die ``Bounty'' unter der Führung Fletcher Christians nach Tahiti zurückkehrt. Bligh überlebt, und es gelingt ihm, nach England zu gelangen und eine Strafexpedition gegen die Meuterer durchzuführen. Der zweite Teil der ``Bounty''-Saga ist der Bericht über diejenigen der Meuterer, die von Tahiti aus mit einigen Einheimischen nach Pitcairn fliehen, um dort ein neues Leben zu beginnen. Doch Gier und Zwietracht zerstören das kleine Gemeinwesen, und Dummheit und Anmaßung führen schließlich dazu, daß nahezu alle Männer sich gegenseitig töten. Günter Sachse hat in diesem Buch den gesamten Stoff der ``Bounty''-Saga vereint und nach den historischen Quellen die Ereignisse, Motive und Charaktere in neuer Sicht gezeichnet.
Kommentar von Stefan G. Gfroerer: Zwar eher ein Jugendbuch, aber auch danach noch interessant, sehr gut recherchiert, interessante psychologische Studien, faszinierendes Kapitel der Seefahrtsgeschichte, kostet nur 11,90DM
[Sander, 1998]
Wulf Sander. Wattenseglers Wochenende. Nordseetörns und ihre kleinen Tücken. Soltau-Kurier-Norden, 1998.
Kommentar von Ingo Mennenga: ein Buch über das wunderschöne Revier direkt vor der ostfriesischen Küste.
[Schildt, ]
Göran Schildt. Die Wunschreise. ?, ?
Empfohlen von Andreas Janke.
[Schwarzlose, 1998]
Harald Schwarzlose. Klampes Geschichten. Die Erlebnisse des Fahrtenseglers Wegerich Klampe. Delius Klasing, 1998.
Wegerich Klampe, seines Zeichens Fahrtensegler aus Leidenschaft, hat in seinem langen Seglerleben schon viel durchgemacht: die Sache mit den Posttonnen beispielsweise, mit denen er dem kleinen Sven einen Streich spielen wollte und schließlich selbst als Briefträger für Seemannspost endete; da waren die immer wiederkehrenden Schwierigkeiten beim Mastsetzen, erschreckende Begegnungen mit Kümos, unerquickliche Auseinandersetzungen mit diversen Hafenmeistern und die unangenehme Einladung zum traditionellen Curryessen. Doch auch von den schönen Augenblicken weiß er zu erzählen. Von gemütlichen Klönabenden an Bord seiner NIXE, Törns mit seiner unersetzlichen Bordfrau Elsbeth, von Weihnachtsüberraschungen, Messeerlebnissen, Seglerkameradschaft und Hilfsbereitschaft. So mancher Segler wird sich in Klampes Erlebnissen wiederfinden - und darüber schmunzeln können.
Kommentar von Sandra Werres: Ist sehr unterhaltsam und kurzweilig!
[Slocum, 1993]
Joshua Slocum. Allein um die Welt: Er wagte es als erster. Ullstein Maritim Nr. 23191, 1993.
Beim Klang von Slocums Namen horchen Segler auf wie Jäger beim Klang der Hörner. Denn er war der erste Einhandsegler, der die Welt umrundete und obendrein noch packend darüber schrieb. Als Matrose und Kapitän segelte Slocum auf vielen Schiffen, ehe er sich 1885 die Bark Aquidneck kaufte und mit seiner Familie nach Montevideo fuhr. Dort erlebten sie Cholera und Quarantäne, bis die Bark schließlich auf einer Sandbank verlorenging. Slocum begann sofort, ein neues Boot zu bauen, die zwölf Meter lange Liberdade, mit der er in die Heimat zurücksegelte: für die Zeitgenossen eine Sensation. Das Boot wurde in verschiedenen Häfen ausgestellt und fand seinen Ruheplatz im berühmten Smithsonian Institute in Washington. Slocum schrieb über die ``Reise der Liberdade'' und hoffte vergeblich auf ein neues Kommando. 1892 sah er auf einem Feld die verrottete Spray. Überzeugt von ihren Qualitäten, baute er sie neu auf und brach am 24. April 1895 in Boston allein zu seiner Weltumsegelung auf. Am 27. Juni 1898 landete er in Newport, nachdem er seinen Ausgangskurs gekreuzt hatte. Schon im folgenden Jahr erschien sein Bericht über diese Soloreise, der ihn weltberühmt machte. Beide Reiseberichte sind in diesem Band vereint: ein Klassiker der Segelliteratur. Das englischsprachige Orginal ``Sailing Alone Around the World'' ist auch online verfügbar.
Kommentar von Roland Rosenfeld: Es ist beeindruckend und heute fast unvorstellbar, mit welch geringer Technik (keine genaue Uhr, kein Autopilot,...) Slocum ausgekommen ist. Abgesehen davon konnte mich der Stil des Buches aber nicht besonders begeistern.
[Smith, 1994]
Wilbur Smith. Wild wie das Meer. Moewig bei Ullstein, 1994.
Als Kapitän eines Bergungsschiffes fährt Nick Berg über die Weltmeere, rettet und birgt in Seenot geratene Schiffe. Während einer seiner Rettungsaktionen lernt Nick auch die junge Meeresbiologin Samantha Silver kennen, von der er sich bald sehr angezogen fühlt. Besondere Genugtuung bereit ihm die Bergung eines Schiffs aus der Flotte seines Erzrivalen und jetzigen Ehemannes seiner geschiedenen Frau, Duncan Alexander, das im Eismeer auf Grund gelaufen war. Dadurch hatte der Ruf von Duncans Reederei empfindlich gelitten. Um die Seetüchtigkeit eines neuen Öltankers, der ``Golden Dawn'', zu beweisen, nimmt Duncan Frau und Stiefsohn mit auf die Jungfernfahrt. Wenige Tage später erreicht Nickt ein Hilferuf der ``Golden Dawn''. Das Schiff ist schwer angeschlagen, und ein Hurrikan droht. Ein Wettlauf mit der Zeit beginnt.
[Staat, ]
Klaus Staat. Türkisches Logbuch. Reba-Verlag, ?
Kommentar von Rainer Beck: ein kaum bekanntes Buch vom Feinsten, ein Bericht eines Charterseglers von seinem ersten Törn, der leicht distanziert-ironisch seine Erlebnisse und die wundersame Welt des Chartersegelns mit leicht intellektuellem Anspruch beschreibt.
[Tauern, 2001]
Christa Tauern. Wo geht's hier bitte zum Paradies. DaKaeLag Edition seemeile, 2001.
Wie verläuft ein Eheleben, wenn SIE das Wasser nur in der Badewanne so richtig genießen kann, ER aber unbedingt zur See will, und das gleich für immer? Nur so viel sei vorweggenommen: Die beiden fahren zur See. Wie es dazu kommt und was dann folgt, erzählt die betroffene SIE gleich selbst. Christa Tauern schildert ihre Erlebnisse mit viel Humor, in flüssiger Sprache und auf eine Weise, die auch für Landratten ohne weiteres verständlich ist. Angereichert ist das Buch aus der Edition seemeile mit witzigen Cartoons von Jutta Ohligschläger. Ein Buch über das Segeln lesen? Und das womöglich auch noch als überzeugte Landratte? Das macht doch keinen Spaß. Doch, macht es! Christa Tauern, die Autorin des kleinen, illustrierten Buches aus der Edition seemeile, hatte mit dem Segeln nämlich auch nichts am Hut. Sie sah sich ihre Freizeit eher auf einem Pferderücken verbringen, und das Wasser konnte sie, nach ihren eigenen Worten, nur in der Badewanne so richtig genießen. Aber ihr Mann, der Physiker, will zur See. Und das gleich für immer. Er will endlich dem Zwang des geordneten Daseins entrinnen, ein neues Leben beginnen. Schließlich sind die Kinder ja bald draußen. Da ließe sich ein Leben auf See doch einrichten. Am Ende lässt sich die Ehefrau überzeugen. Nein, überzeugen eigentlich nicht. Sie hält sich eher an die Mahnung, die ihre Mutter ihr vor der Hochzeit mit auf den Weg gegeben hatte, alles mitzutun, was dem Mann einfällt, "sonst tut's eine andere! Was dann folgt ist die amüsante und anschauliche Schilderung, wie man von der ahnungslosen Landratte zur sturmerprobten Seebärin werden kann, wie man den Vornamen des Ehemannes beinahe vergisst, weil der jetzt Skipper heißt, und wie man zwar nicht das Paradies findet, aber eine Lebensform, in der nur noch "die Familie, unser Schiff und wir selber wichtig waren". Angereichert werden die Geschichten durch selbstredende Cartoons von Jutta Ohligschläger, die den Humor in ihrer eigenen Sprache aufnimmt und wiedergibt. Seglerlatein kommt in dem Büchlein natürlich vor. Darüber freuen sich erfahrene Seeleute bestimmt und entnehmen den Schilderungen dadurch wahrscheinlich noch etwas mehr als Leser Landratte. Aber auch der kommt problemlos auf seine Rechnung. Es tun ja auch manche Mitsegler in dem Buch nur so, als ob sie die Seglerweisheit mit Löffeln gefressen hätten bis der Wellengang etwas anzieht und die grüne Farbe das Gesicht verunschönt!
[Tittel, 2003]
Reinhold Tittel. Kapitan Hary und das Meer. Verlag Weishaupt, 2003.
In humorvoller Art erzählt der Autor über eine 14-tägige Segelreise in der kroatischen Adria: Eine Reiseerzählung nach wahren Begebenheiten. Hauptfigur in der Erzählung ist dabei der Kapitän der Besatzung, der Kapitan Hary genannt wird. Dieser gibt auch Tipps zur Seefahrt: Was Sie schon immer über die Seefahrt nicht wissen wollten, sowie Tipps und Tricks für den richtigen Umgang mit einer Segelcrew. Ebenso verrät uns Kapitan Hary einige seemännische Kochrezepte: Kleines Bordkochbuch für große Seemänner und Seefrauen (nicht nur nach dem Motto: leichte Kost für schwere See) und die berühmten 11 - Uhr - Drinks von Kapitan Hary. Das Buch richtet sich an alle Seemänner und Seefrauen, aber auch an alle Landmänner und Landfrauen. Seemänner und Seefrauen sind jene Menschen die gerne zur See fahren, hingegen Landmänner und Landfrauen dies nicht gerne oder gar überhaupt nicht tun. Sollte sich nun so ein Landmann oder so eine Landfrau sich doch auf ein Schiff begeben, sei es aus Gründen eines Kurzurlaubes oder einer gewonnenen Kreuzfahrt, so sind diese Menschen nicht automatisch Seemänner und Seefrauen. Nein, Kapitan Hary nennt sie Landseemänner und Landseefrauen. Detto sind Seemänner und Seefrauen, die sich gerade an Land befinden, obwohl sie möglicherweise viel lieber auf See wären, sogenannte Seelandmänner und Seelandfrauen. So richtet sich das Buch also an alle Seemänner, Seelandmänner, Landseemänner und Landmänner, sowie an alle Seefrauen, Seelandfrauen, Landseefrauen und Landfrauen.
[Vettermann, 1984]
Karl Vettermann. Barawitzka segelt nach Malta. Ullstein Maritim Nr. 20383, 1984.
Dies ist die Geschichte eines feucht-fröhlichen Mittelmeertörns: Unter die neun österreichischen Seebären, die das alte k.u.k. Hausmeer zurückerobern wollen, haben sich einige verkleidete Landratten geschmuggelt; kein Wunder, daß es bald hoch hergeht an Bord der Segelyacht Hippodackl, unterwegs von Triest nach Malta. Noch vor dem Ablegen gibt's die erste Katastrophe; später scheint zeitweise der Klabautermann mitzusegeln und verteilt z.B. weiße Socken an Stellen, wo sie wirklich nicht hingehören. Dafür wird jedes gelungene Manöver mit einem herzhaften Schluck belohnt, der allerdings direkt aus der Flasche genommen werden muß, da gleich zu Beginn alle Gläser zu Bruch gingen. Doch Skipper Barawitzka führt seine Mannen mit fester Hand - die nur ein einziges Mal zittert: als segelnde ``Preußen'' die Hippodackl überholen wollen. Der Autor, Österreicher wie seine Helden, schrieb eine turbulente Segelkmödie, wie sie in der maritimen Literatur selten ist: ein lustiges Buch, das unversehens Erinnerungen weckt und die Sehnsucht nach Sonne, Wind und dem blauen Mittelmeer. Eine Leseprobe dieses Buches ist auch online verfügbar.
[Vettermann, 1985]
Karl Vettermann. Die Irrfahrten des Barawitzka. Ullstein Maritim Nr. 20568, 1985.
Für Kapitän Barawitzka und seine österreichische Crew wird der sommerliche Mittelmeertörn von Malta nach Athen zusehends zu einer fast schon klassischen Odyssee. Denn ihre Segelyacht, die Hippodackl, scheint von allen Göttern Griechenlands verflucht zu sein. Die Crew erlebt Sturm und Havarie, wird von einer geheimnisvollen Vergiftung heimgesucht und ist mitten auf hoher See dem Verdursten nahe. Schließlich landet sie fernab von ihrem Ziel an düsteren, unheischwangeren Gestaden, empfangen von einem modernen Polyphem. In Mykonos verliebt sich ein Crewmitglied ebenso unsterblich wie tragisch in die Amazonenkönigin, im Kloster Chozoviotissa geraten sie in die Fänge eines riesenhaften, finsteren Mönchs, in der Manganari-Bucht betört sie der Anblick verführerischer Sirenen, und wie Odysseus bleiben sie beinahe auf der Insel der Zauberin Circe hängen, die dort heute ein Kafeneion betreibt. Doch mannhaft reißen sie sich schließlich los - und segeln mitten hinein in die Katastrophe, die sie um ein Haar das Schiff kostet. ``Ein herz- und gemüterfrischendes Buch voller Witz, Würze und Weisheit '' (Yachting). Oder wie die Yacht schrieb: ``Ein Schmunzelbuch, das weniger Seemannschaft und seglerische Großtaten zum Thema hat, sondern die alltäglichen Bordereignisse mit ihrer manchmal unglaublichen Situationskomik.''
[Vettermann, 1986]
Karl Vettermann. Barawitzka und die See-Amazonen. Delius Klasing, 1986.
Bei allen ausgekochten Spitzbuben von Tanger! (Wie Simon Rebitschhek, der Schrecken der Meere, zu sagen pflegt). Aber Käptn Barawitzka - oder seinem Ghostwriter Vettermann - fallen doch wirklich die schlitzohrigsten Tricks ein. Dabei war die Lage diesmal hoffnungslos: die treue alte Charteryacht Hippodackel gesunken, ihre allseits bekannte österreichische Gebirgsmarine-Crew in alle Winde zerstreut und Boris Anastasius Barawitzka (kurz B.A.) grollen im Exil. Wer segelt da den Sommertörn auf der Adria? Und gewinnt die Regatta vor Lignano, um Barawitzkas Vereinsehre zu retten? Na wer schon - eine rassige Damencrew! Und eine ebenso rassige Rennyacht namens Strawanzer, die in Grado bereits auf sie wartet! Mit ihr und den fünf Amazonen wächst Barawitzka sogar über sich selbst hinaus. Auch wenn die Mädels vom Segeln keine Ahnung haben - es wird trainiert, daß die Lieken krachen. Doch auch das Abenteuer kommt nicht zu kurz, während der wilde Strawanzer-Haufen vor der schönen Küste Jugoslawiens zu einer hochkarätigen Renncrew geschmiedet wird. Das beginnt mit dem bayrisch-österreichischen Bora-Krieg im Hafen von Rovinj, steigert sich bis zum ersten Spinnaker-Manöver, bei dem die Strawanzer beinahe versenkt wird, und ist mit dem bacchantischen Strandfest auf einer einsamen Insel noch lange nicht zu Ende. Dazwischen liegen Barawitzkas köstliche Mützensuche, ein serbo-kroatisches Disco-Gefecht und viel andere Kurzweil. Absoluter Höhepunkt ist natürlich die Regatta, bei der Barawitzka unter anderem den Taubstummenpokal gewinnt. Aber erst das Finale, eine original italienische Hochzeit im romantischen Venedig, setzt allem die Krone auf. Welche Amazone mit welchem k.u.k. Pirat? Wird nicht verraten. Denn das muß man selbst gelesen haben, dieses vor Witz und Phantasie sprühende B.A.-Bravourstück, an dem auch Nichtsegler ihre helle Freude haben werden.
[Vettermann, 1990]
Karl Vettermann. Hollingers Lagune. Ullstein Maritim Nr. 22363, 1990.
Südsee, Polynesien - lockende Vorstellungen verbinden sich mit diesem Namen. Und eine der schönsten Südseeinseln ist Moorea, wo Paul Hollinger mit seiner Frau lebt. Er ist dort Hafenkapitän und Lotse und im allgemeinen sehr zufrieden mit sich und der Welt. Nur seine durch nichts zu erschütternde Hilfbereitschaft verstrickt ihn immer wieder in die tollsten Abenteuer. Da läuft eines Tages ein veritabler Prinz in der Lagune ein und schleppt ein ungewöhnliches Problem mit sich herum. Hollinger ist sofort entschlossen, es zu beseitigen! Ebenso drastisch hilft er einem bedauernswerten Touristen, der ganz schlimm unter dem Pantoffel steht. Eine amerikanische Expedition muß erfahren, wie gefährlich es ist, die Geister des alten Polynesiens zu wecken, und wäre verloren, gäbe es da nicht Papa Hollinger. Nur dem deutschen Weltumsegler, der von der schönen Insel so begeistert ist, daß er gar nicht wieder weg will, kann Hollinger nicht helfen. Denn daß Moorea fast ein Paradies ist, weiß er schon lange, und wen wollte man daraus vertreiben? Eine fröhliche, lebensbejahende Südseegeschichte, die den Leser auf eine exotische Insel und zu ungewöhnlichen Menschen mitnimmt.
[Vettermann, 1991]
Karl Vettermann. Lauter Kapitäne - keine Matrosen. Delius Klasing, 1991.
Für seine Stammcrew tut Barawitzka alles. Als er zu seinem Entsetzen hört, daß sie geschlossen durch die Skipperprüfung gefallen ist, gründet er flugs eine eigene Segelschule, das ``Österreichische Institut für Navigation''. Das wäre doch gelacht, wenn er auch nur einen Mann verlieren würde! B.A.'s Segelschule floriert so, daß er schließlich mit vier großen Yachten auf Prüfungstörn gehen muß, und zwar von Jugoslawien nach Tunesien. Lieber würde er einen Sack Flöhe hüten als diese Greenhorns. Nur eines versöhnt ihn: Er darf sich jetzt Admiral nennen! Außerdem ist in seiner Crew ein Vier-Sterne-Koch, der B.A. mit lukullischen Köstlichkeiten verwöhnt, bis ihn die Gicht zu zwicken beginnt. Aber er hat gleich auch einen Leibarzt an Bord, der ihn kuriert, einen Vegetarier, der ihn kasteit, und einen buddhistischen Mönch, der ihn bekehrt. Ganz zu schweigen von dem, was die drei Grazien aus dem Städtischen Spital Wien für ihn tun könnten, die hübsche Krankenschwestern Cleopatra, Lorelei und Calypso. Tüchtige Leute also, diese Prüflinge - nur mit der Seemannschaft hapert's. Da ist der Pfadfinder, der die Seekarte erst einnordet, der Elektriker, der eine Kabellänge von Stecker zu Stecker mißt, und der Navigator, der die Sonne über die Armbanduhr anpeilt. Aber bei der Zwischenlandung in Malta zeigen sich doch erste nautische Fortschritte, und in Tunesien schließlich laufen die Crews zu Höchstform auf. Da wird nicht nur im Golf von Gabes perfekt navigiert, sondern auch von Dünenkamm zu Dünenkamm in der Wüste. Selbst eine Berberhochzeit mit Bauchtanz, Dattelwein und Kouskous schwächt die Mannen nur kurz. Ein starker auflandiger Nordweststurm ist die erste Bewährungsprobe, die sie mit Bravour bestehen. Da lassen dann die Skipperscheine nicht mehr lange auf sich warten. Und Barawitzka? Der steht am Ende wieder ohne Stammcrew da. Denn jetzt hat er lauter Kapitäne - und keine Matrosen!
[Vettermann, 1993]
Karl Vettermann. Barawitzka und der Taiwan-Klipper. Delius Klasing, 1993.
Alles beginnt mit Barawitzkas Geburtstagsparty in Wien, wo ein kleiner Briefumschlag wie eine Bombe einschlägt: der Gutschein einer Yachtüberführung von Taiwan ins Mittelmeer! Woher nimmt man binnen 14 Tagen eine Crew für solch eine Halbweltumseglung? Und wie macht man ein Schiff rechtzeitig seeklar, wenn nicht viel mehr als der Rumpf fertig ist? Da hilft nur ein Geniestreich und gong-shi, das chinesische Wort für Glück. Davon braucht Kapitän Barawitzka eine gehörige Portion. Denn es hagelt Defekte an Bord, und auch in den Herzen der Crew gibt es manchen Kurzschluß. Mit leeren Batterien und Tanks, gebrochen Stagen und Fallen treibt die Hippodackl II im Südchinesischen Meer: genau die Situation, in der Barawitzka zur Höchstform aufläuft. Als kleinen Ausgleich darf er dann auf den paradiesischen Inseln des Indischen Ozeans das Leben in vollen Zügen genießen. Doch zu seinem Leidwesen tut das auch die Crew - und sort so für eine Fülle neuer Komplikationen...Vettermann versteht es wie kein anderer, Phantasie und Realität zu einem Abenteuer-Cocktail zu mixen, der auch nichtsegler in Hochstimmung bringt.
[von Haeften, 1993]
Dietrich von Haeften. Sicherheit auf See. Delius Klasing, 1993.
Kommentar von Stefan G. Gfroerer: ein Segel-Lehrbuch, sehr gut, Buchbesprechung findest Du in unserer Vereinszeitschrift: http://www.uni-freiburg.de/ifss/hscf/wbr/wbr33/buchb.htm
[Wehner, 1994]
Hugo Wehner. Tagedieb und Taugenichts. Dehlius Klasing, 1994.
Die Seefahrt kannte er nur aus der engen Perspektive der Funkbude auf Trampdampfern. Dort träumte er seinen Traum vom großen Abenteuer seines Lebens. Und stieg aus. ``Tagedieb'' nannte er sein Schiff, eine 10,60m lange Ketsch, die ihre besseren Tage bereits hinter sich hatte. Bezeichnend diese Namensgebung. Wehner ist genau der Antiheld all jener, die, besessen vom Ehrgeiz um Bestzeiten oder Erstleistungen, die Welt umrundeten. Allem leistungsorientierten Streben abhold, ist er mehr ein Lebenskünstler der Meere, ein liebenswerter dazu. Zum erstenmal beschreibt hier jemand die Welt jener, die an den Routen der Weltumsegler herumlungern: Zivilisationshaderer, Abenteurer, Abstauber und Ausgeflippte. Immer auf der Suche nach einem ``Lift'' zur nächsten Trauminsel, zum nächsten Hafen. 17 sind es insgesamt, die in wechselnden Zusammensetzungen auf den verschiedenen Etappen von Deutschland nach Australien mitsegeln. Das Abenteuer Seefahrt wird unmerklich zu einem Abenteuer menschlicher Unzulänglichkeiten. Es gibt Probleme über Probleme. Eine lebensgefährliche Konfrontation, aber auch eine dauerhafte Liebe. Schließlich bleibt als Reisegefährte nur noch ``Taugenichts'' übrig, ein putziger südamerikanischer Honigbär. Wer bisher geglaubt hatte, über Weltumsegelungen so ziemlich alles zu wissen, dem tut sich hier eine völlig neue Dimension dieses Themas auf.
[Welker, 2002]
Erwin Welker. Raubkatzen der Meere. Ullstein, 2002.
Die Korvette Cougar liegt im Hafen von Neapel, als sich herumspricht, daß ein geheimer Lösegeldtransport auf dem Weg nach Tripolis ist, um Geiseln freizukaufen. In diesem Augenblick beschließt Captain James Walker, ausgestattet mit einem Kaperbrief, fortan nur noch seine eigenen Interessen zu verfolgen. Mehr und mehr verkommt die Disziplin an Bord, und die Cougars verwandeln sich in gesetzlose Piraten, deren Operationsgebiet sich bis in die Karibik erstreckt. Doch dort wird die Raubkatze der Meere plötzlich selbst zur Gejagten.
Ein historischer Abenteuerroman voll maritimer Hochspannung.
Der Autor Erwin Welker über sein Werk: Bei diesem Roman handelt es sich weder um eine romantisierte Seeräubergeschichte, noch um ein schwarzweiß-gemaltes Heldenepos; vielmehr wird der Leser dazu verführt, sich auf die Planken eines Kaperschiffes zu begeben, um die Atmosphäre an Bord eines solchen Schiffes kennenzulernen. Ich bin davon überzeugt, daß der Leser, der spannende Unterhaltung liebt, dem Freibeuterkapitän – trotz der illegalen und dramatischen Vorfälle – bis zur letzten Seite die Treue halten wird.
[Wosnek, 2000]
Horst Wosnek. Kreuzen? Geht nicht! Ein Leichtgewicht auf Ostseetörn. Dehlius Klasing, 2000.
Wenn zwei so segelnärrische Studenten wie Bomber und Paganini Ferien haben, dann träumen sie wie alle ``harten'' Männer von Yachten, Abenteuern, Wind und Meer, langbeinigen Blondinen und anderen existenzbedrohenden Herausforderungen. Vor jeden Törn haben die Götter aber den gnadenlosen Kassensturz gesetzt und das Ergebnis ist für die beiden im Grunde nicht sehr überraschend: Ebbe im Portmonee. Doch wo ein Wille ist, ist auch ein Seeweg und der ist schnell gefunden: Kongehavn – Rund Fünen – und zurück. Fehlt nur noch das passende Schiff, denn wer auf der Ostsee segelt, braucht ein Gerät, das etwas hermacht. Ersatzweise eine Überdosis Sportsgeist. So starten die beiden Optimisten mit einem geliehenen, 14 Jahre alten Jollenkreuzer namens Moppel, Typ Fam: Länge über alles 5,40m, Breite 2,05m, Segelfläche 15,2m², Heimatrevier Steinhuder Meer. Und mit ``Le Motör'', einem 2-PS-Außenborder mit Quirleffekt... Glücklicherweise hatte der Skipper eine Menge Überlebensweisheiten an Bord – ``Ramme nichts, was größer ist als du, außerdem hat die Fähre immer Recht!'' –, so dass er diesen Törnbericht verfassen konnte, der jedem Segler genussvolle Lesestunden beschert, frei nach dem Motto: ``Kein Low-Budget-Segler, der Schlechtes dabei denkt.''

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